Wir sind eine Tagesetappe von der Polnischen Grenze entfehrnt. Genauer bei Jonas in Wolgast, kurz vor der Insel Usedom.
Ein Autofahrer würde jetzt sagen, dann seit ihr über die A1 und die A20 nach Rostock und weiter nach Wolgast. Ehm, nicht ganz.
Bremen haben wir bei schönstem Wetter in Richtung Teufelsmoor verlassen. Dahin führt ein sehr schöner Radweg und dem sind wir nach Worpswede gefolgt, eine Künstlerkolonie am Rande des Moors. Die einzige Kunst die wir uns gönnten, war ein leckeres Stück Torte und ein Kaffee. Wir wollten ja nicht als Kunstbanausen dastehen 😉 .
Auf der Weiterfahrt nach Hamburg stellte sich uns die Elbe in den Weg. Zum Glück hatten ein paar Ingenieure aber bereits ähnliche Sorgen und bohrten einen Tunnel unten durch. Was sie aber anscheinend vergassen, waren die Zu- und Wegfahrstrassen. Also mussten an beiden Enden Aufzüge hin. Und voilà, schon hat man den alten Elbtunnel in Hamburg. Nun nicht mehr für Autos geeignet, sind auch alle viel zu breit geworden, dafür aber umso bequemer für Fahrradfahrer und Fussgänger.
Da am nächsten Tag aber die Elbe nicht nur durch Hamburg floss sondern auch von oben herunter zu prasseln schien, entschieden wir uns für einen Ruhetag in der Stadt. Zu bieten hats hier so Einiges. Aber nein, wir meinen natürlich nicht St. Pauli, sondern kulturel anspruchsvollere Ziele wie das Miniatur Wunderland. Eigentlich sollte man da über 1h anstehen. Körndle hat den netten Herrn an der Kasse aber so bezirzt, dass uns nicht nur sofort Einlass gewährt wurde, sondern auch noch 10€ weniger bezahlten (Arbeitslosenrabatt).
Von Hamburg gings weiter an den Nord-Ostsee-Kanal, genauer gesagt nach Brunsbüttel/Marne. Und falls irgendwann jemand vom zuständigen Amt der Schleusenwarten auf dem Radweg Hamburg-Brunsbüttel diesen Bericht lesen sollte, „Ihr -Zensur- könnt nächstes Mal ruhig länger arbeiten, damit wir keinen 30km+ Umweg machen müssen weil eure -Zensur- Schleusen bereits geschlossen sind!“. Nach somit 130 anstelle von 100 km kamen wir gerädert bei Ulrike und Peter an. Und die wissen wie man malträtierte Radfahrer wieder auf die Beine stellt. Michel deren Sohn und seine Frau Olga sind auch auf Fahrradweltreise. Um die 5 Jahre sind geplant – alles zu lesen auf http://www.rausgefahren.de.
Ja hier an der Ostsee ist das Wetter ein Thema für sich. Im täglichen, nein stündlichen Wechsel tauschen sich Regen und Sonnenschein. Die einzige Konstante dabei ist der Wind. Und so kam es auch, dass wir verschwitz vom fahren und durchnässt vom Regen bei Eckhart in Rendsburg an der Tür klingelten. Nach einer wärmenden Dusche, die Kleider fein säuberlich gehängt, die Schuhe mit Zeitungen ausgestopft, zeigte sich aber bereits wieder die Sonne, draussen wie auch in uns drin. Mit Fleisch vom Grill und leckerem Couscoussalat rundete Eckhart den Abend für uns ab.
Preetz bei Kiel war das nächste Ziel und auch unser erstes Etappenziel. Bei Ton, der Freund von Pädu’s Mutter Marlis, durften wir eine abwechslungsreiche Woche verbringen. Mit Spaziergang, Fahrradtour durch Preetz und Umgegung, Kinobesuch – Expedition Happiness, sehr empfehlenswert – Abendessen im Schwan, Tagesausflug nach Eckernförde und Schleswig, Hafenbesichtigung in Kiel, Einkaufsbummel ins grosse Einkaufzentrum Citty Park, Fahrräder auf Vordermann bringen….so rannen die Tage nur so dahin. Ausserdem wurden wir von Ton vorzüglich verköstigt, so dass der Abschied schon schwer gefallen ist. Vielen Dank nochmals für alles Ton.
Letzte Woche führte uns die Route über Lübeck, Wismar, Rostock, Strahlsund, Greifswald bis hin nach Wolgast wo wir heute gerade unseren neuen Blog schreiben. Zweimal übernachteten wir bei Warmshower Hosts, einmal in einem Motel weil wir uns trocknen lassen mussten und die restlichen Nächte im Zelt. Die Ostsee Badeorte sind bei Sonnenschein und Wärme wie im Reisekatalog bebildert und beschrieben schön. Sobald aber der Regen fällt, wird es echt garstig und extrem windig und so verliessen wir halt oft die Küstenstrasse und fuhren entlang der Alleenstrassen im Inland. Die hatten auch ihren Reiz. Grün über grün und Kornfelder gesäumt von Klatschmohn, Kamille und Kornblumen soweit das Auge reicht.
Heute werden wir die polnische Grenze überqueren und sind extrem gespannt auf neues Terrain, Sprache, noch nicht gekannte Gerichte und die Menschen.
Es ist und bleibt spannend.
Lieber Gruss
Körndle & Patrik
26. Juni 2017 at 13:11
Liebe Cornelia, lieber Patrik
Vielen Dank für den neuen Beitrag, den wir mit Interesse gelesen haben!
Eure Karte aus Hamburg hat uns sehr gefreut! Herzlichen Dank dafür!
Wir wünschen weiterhin gute Fahrt bei angenehmem Wetter.
Herzliche Grüsse
Lisbeth und Hanspeter
Von meinem iPad gesendet
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26. Juni 2017 at 13:25
Hallo ihr zwei Pedaleure. Uih, 130 km, wenn da der Fudi keine Näggi abbekommt! Tolle Leistung. Lese sehr gerne eure Erlebniss-Berichte. Danke vielmal. Körnle gehts gut mit dem geflickten Arm? Bunte Blumenfelder sind übrigens dieses Jahr in Langen- und Oberdorf auch modern. Wunderschön! Weiterhin gute Fahrt. LG Heidi Günter
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27. Juni 2017 at 15:21
Liebe Cornelia,
lieber Patrik,
nun werdet ihr bald das Radwegparadies Deutschland verlassen, und wie ihr schreibt, in eine weniger vertraute Welt vordringen. Als bereits erprobte Weltenbummler werdet ihr aber sicher problemlos damit zurecht kommen. Ja, jetzt beginnt erst wieder der Reiz des weniger oder gar Unbekannten. So erging es uns beim Lesen eurer bunten Reiseberichte immer wieder, dass wir euch noch gar nicht so richtig fern ab erlebten, weil wir selber dieses Terrain beradelt hatten. Schön also, dass bisher alles gut verlief, dass Cornelias Arm den Belastungen standhält und nun auch politisches Neuland vor euch liegt.
Wir sind gedanklich stets mit euch und freuen uns auf die nächsten Berichte.
Herzlich Liselotte und Paul
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28. Juni 2017 at 9:54
Liebi Zweirad-Weltenbummler (leider ohni Motor ;))
Velle härzleche Dank för üchi Postcharte – mer hend üs riesig gfreut ond verfolge gspannt, was ehr uf üchere Reis no so alles erläbet. Hebet Sorg & gnüssets wiiterhen i volle Zög! E flüügende Gruess vom FLYER Team
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28. Juni 2017 at 21:44
Grüezi!
Kurz nachdem Ihr weg wart fiel mir doch ein, dass die Hauptdarstellerin im Film, über das Leben der Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn-Becker, eine Landsmännin von euch ist, nämlich Carla Juri. Tolle Schauspielerin, schöner Film über das Leben in der Künstlerkolonie: http://www.filmstarts.de/kritiken/237856.html
Vielen Dank für die Karte von der Ostsee. Ganz nach Paula’s Motto „Mein Leben soll ein Fest sein!“ wünschen wir eine ebensolche Reise!
Viele Grüße aus Warm-Showers Zeven,
Anneke & Uwe
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