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Mit Sushi und Schafspelz

Aufbruch zu neuen Horizonten

Monat

März 2016

Albanien

Kein anderes Land in Europa wird mit so vielen Vorurteilen belastet wie Albanien. Wie oft wurde uns gesagt „spätestens in Albanien geht eure Reise zu Fuss weiter, da die Räder geklaut wurden“ oder „passt auf, in Albanien fährt euch der Erste über den Haufen“ bis zu „in Albanien kriegt ihr sicher einen Käfer von der fehlenden Hygiene“. Und ich muss sagen, mir gefällt das Land und mir gefallen die Leute. Einziger Wehrmutstropfen ist der viele Abfall welcher überall rumliegt, nein sogar mutwillig in den Strassengraben gekippt wird. Und dies nicht nur Hausmüll sondern ganzes Mobiliar oder Bauschutt. Schade für ein so schönes Land. 

Ach ja, da war aber noch diese Busfahrt von Vlore nach Sarande. Nach reichlicher Recherche fanden wir heraus, dass der Bus morgens um 7:00 geht. Also, 5:00 auf, Frühstück und ab zur Busstation. Nur war das kein grosser Reisecar sonder ein kleiner Minibus welcher unsere Strecke fuhr. Und nö, hier passen unsere Räder nicht rein. Also, keine Etappe im warmen Bus sondern erneut mit Mannes- (Fraues-)kraft weiter. 

Die Reise führte uns weiter nach Tempelene und Gyrokaster von wo wir die Grenze nach Griechenland überquerten. 

Kleine Anekdote noch, an unserem Hotel in Tempelene stand draussen gross „Shitet“ angeschrieben! Ah, öh, wie bitte!? Bis wir herausfanden, dass das auf Albanisch „zu verkaufen“ heisst. Das Zimmer war günstig (15€) und sauber, nur die Heizung war wohl bereits verkauft worden. 

Und dann hiess es erneut „Passport please“. Also nein, eigentlich murmelte der Typ etwas uns unverständliches zu und bei seiner grimmigen Mine hätte er gut auch sagen können „was wollt ihr den hier? Geht nach Hause, lasst mich in Ruhe und überhaupt, wieso habt ihr kein Auto wie jeder halbwegs vernünftige Mensch!“. Aber Griechenland hat uns und wir sangen „Griechischer Wein, mhh, dudu, trallala (tja, Songtexte kennen war noch nie unsere Stärke). 

Am Abend erreichten wir Ioannina, eine nette Stadt in den Bergen Griechenlands. Von hier ging die Reise südwärts nach Arta und Preveza. 

Unterwegs gabs Fisch, bezahlt haben wir zwei, gemundet hat nur einer 😉 .

In Preveza hatten wir dann ne kleine Einlage mit nem Unterwasser-Tunnel, welcher eigentlich für Fahrräder gesperrt ist. Nun, die Alternative war ein Umweg von 2 Tagen. Also wir Schweizer und nix verstehen von Griechischen Strassenschilder (auch nicht wenn dies ein Fahrrad auf weissem Grund mit einem roten Kreis darstellt). Zum Glück kam der zuständige Tunnelchef mit seinem Fahrzeug 5min früher als die Polizei und so landeten wir mit unseren Velos auf seinem Anhänger und nicht in einer muffigen Zelle. Nette Leute diese Griechen!

Nun welche Hindernisse uns sonst noch gestellt wurden gibts in der nächsten Ausgabe. 

Lieber Gruss, Körndle & Patrik

    

     
 

Verflixtes 7. Land

Griechenland endlich! Tsatsiki, Griechischer Salat mit Feta, Souvlaki, Gemista und ein Ouzo zum Schluss. Wie wir uns auf all diese Schlemmereien freuten. In Kroatien kochten wir meistens selber. Hier mal ein paar unserer bewährten Gerichte: Linsen mit Gemüse, Lauchreis, Gehacktes an einer Tomatensause und Mais, Gemüsesuppe, Teiwaren mit Sauerrahm-Randen-Sauce, Kartoffeln und Kürbis an Olivenöl, immer mal ein Ei und sogar mal Poulet und Rosmarinekartoffeln im Ofen. Wir ernähren uns noch sehr ausgewogen und gesund das wird sich dann schon noch ändern.

So nun eben endlich im Schlemmerland Griechenland angekommen, lege ich (Körndle) doch glatt am zweiten Tag eine üpige Strassenpizza an den Wegrand. Dies wohlbemerkt 15km vor dem Ziel. Das Ziel war zusätzlich noch schwierig zu finden. Eine aufgestellte Englischlehrerin im Dorf weiste uns den Weg. Pädu managte alles. Ich war noch fähig unter die Dusche zu stehen und ab ins Bett. In der Nacht wiederholte sich mein Schlechtsein und es zog sich leider noch einen Tag in die Länge. Doch Indianer kennen ja bekanntlich keine Schmerzen also hies es weiterradeln. Auch das Appartement machte uns überhaupt nicht an zu Verweilen. 
Nun sind wir in Astakos ca. 100 km vor Patras und geniessen ein Appartement mit bombastischer Aussicht. Unsere Radlerbeine und vor allem mein Magen brauchten mal wieder einen Ruhetag und das haben wir auch verdient.

Die bereits erwähnte Busfahrt in Albanien und was wir sonst noch spannendes und spezielles erlebt haben – erfahrt ihr später.

Auf bald Liebe Grüsse

Körndle und Patrik

   
    
 

Spannendes aus Montenegro

Montenegro ist Land N°5 auf unserer Reise. Der Grenzübertritt von Kroatien war unspektakulär und ohne weitere Zwischenfälle. In Herceg Novi fanden wir wieder eine geignete Wohnung, diesmal jedoch in einer umgebauten Garage. Aber auch das geht. 

Am darauffolgenden Tag wurde uns empfohlen nicht weiterzufahren da sehr starker Regen angesagt wurde. Und so war es auch. Morgens gingen wir noch für einen Spaziergang aus dem Haus nur um völlig durchnässt wieder zuhause anzukommen. Das Wasser lief regelrecht in Bächen die Strassen hinunter. 

Neuer Tag, neues Glück. Für einmal trocken, radelten wir durch die Bucht von Kotor. Gerade dieser Abschnitt unserer Reise wurde von vielen als sehr empfehlenswert betitelt und wahrlich, die Gegend ist sehr reizvoll. Zudem nimmt ein Fährschiff welches die Weiterfahrt bedeutend verkürzen würde, den meisten Verkehr von der Strasse. So hatten wir unseren Frieden mit Petrus und den Autofahrern. 

Bei Ankunft in Kotor hatten wir unsere zweite Begegnung mit Fahrradreisenden. Diesmal eine Familie aus Frankreich, welche mit ihren zwei Sprösslingen 2 Jahre unterwegs waren und nun auf der Heimreise sind (www.jujugazou.com). 

Die Nacht verbrachten wir in einer Wohnung einer älteren Dame, wo die Kommunikation bei Abwesenheit ihres Sohnes nur noch aus Handzeichen und Lächeln bestand. Aber herzlich war die Begegnung allemal. 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf um die Altstadt und die Festung von Kotor zu besuchen. Bei tollem Sonnenschein hatten wir einen wunderbaren Morgen bis, oh Schreck, ich (Patrik) mir einen halben Zahn ausbiss! Was nun? Erst mal Googlen um einen Zahnarzt zu finden. In Kotor leider nicht so einfach, also landete ich schon mal im Spital, wo ein „Zahn“arzt mir die abgebrochene Hälfte noch vollends rauszog und den Zahn notdürftig versiegelte. Schmerzen hatte ich zum Glück kein, was ein Indiz war, dass keine Nerven betroffen sind. Schlecht wurde mir aber beim Anblick der veralteten Apparaturen, mit welchem man hier Leute zusammenflickt!

Im nächsten Ort, Budva, ging ich nach Empfehlung unseres Wohnungvermieters zu einer privaten Zahnärztin. Und diese flickte das Malheur wieder tip top (gemessen an Montenegro Standart 😉 ). Nun kann ich wieder kräftig zubeissen, roarrr. 

Unspektakulär ging es dann weiter der Küste entlang bis über die Grenze nach Albanien. Und Albanien ist nun ein richtiger Kontrastwechsel zu den restlichen Länder Europas. Man merkt sofort, dass die Lebensverhältnisse einfacher sind. Strassen sind in einem viel schlechteren Zustand (ausser man radelt auf der Autobahn, was sogar von der Polizei empfohlen wird). Die ärmeren Verhältnisse werden aber von der Freundlichkeit der Bevölkerung mehr als kompensiert und so fühlen wir uns ziemlich wohl hier. Auch hausen wir nun wieder vorwiegend in Hotels und essen auswärts (Übernachtung 20-30€, Essen 10-15€ 2 Pers.). 

Da das Wetter aber nicht wirklich besser wird, haben wir uns entschieden, morgen die Räder das erste mal in einen Bus zu verladen um den anspruchsvollsten Teil der Küstenstrasse bequem im Trockenen zu bewältigen. 

Und so geht unsere Reise weiter. 

Lieber Gruss, Körndle & Patrik

   
    
 

Das Wetter, das liebe Wetter. 

Wir sind nun in Montenegro angekommen. Seit unserem letzten Beitrag sind ein paar Tage vergangen. Tage in denen uns vorallem eines Mühe bereitete und das war das liebe Wetter. Genau einen Monat sind wir durch Kroatien geradelt und hatten gerade mal 4-5 Tage ohne Regen, Wind oder starker Bewölkung. Den Regen beherrschen wir recht gut mit unserer Bekleidung. Nur wenn uns der Wind die Nässe durch alle Ritzen bläst, bekommen auch die unteren Schichten ihren Teil ab. 

Der Wind ist aber das, wass uns Sorgen bereitet. Zum teil weht er so stark, dass wir in Abfahrten radeln müssen um nicht gleich wieder den Hoger hinauf befördert zu werden oder wir marschieren auf flachen Abschnitten damit es uns nicht samt Velo umhaut. 

Schlimm ist, das uns auch noch so schöne und spektakuläre Gegenden am Abend als graue und trostlose Abschnitte unserer Reise in Erinnerung bleiben. Vermiesen lassen wir uns aber keinen einzigen Tag. Dies auch dank der Gewissheit, abends ein trockenes, wärmendes Dach über dem Kopf zu haben. Und mit jeder Herausforderung steigt das Vertrauen in unsere Ausrüstung und unser Können. 

Aber zurück zur Reise. Die Ruhetage in Zadar gaben uns Energie für die Weiterreise nach Split. Die Küste nördlich davon ist übersäht mit zahlreichen Buchten und Klippen. Trogir, als Eingangstor in die Bucht von Split, erwartet die Reisenden mit einer gut erhaltenen Altstadt, welche uns die Abendsonne gnädig erleuchtete. Einziger Wehrmutstropfen war die Toilette unserer Unterkunft die jeden Geruch der Kanalisation im Badezimmer zum Besten gab. 

In Split besuchten wir die Altstadt, welche in einen ehemaligen Palast gebaut wurde. Belagert von Engländer (Easyjet sei dank) trafen wir erstmals bewusst auf andere Touristen welche im Winter in Kroatien unterwegs sind. Von Split aus erreichten wir in 3 Tagen die Grenze zu Bosnien. Dieser kurze Unterbruch der kroatischen Küsten (ca 10 km) ist auch immer wieder Streitpunkt beider Länder. Am darauffolgenden Tag erreichten wir dann endlich unser zweites Etappenziel, die Stadt Dubrovnik. 

Wir gönnten uns zwei volle Ruhetage um die bezaubernde Altstadt zu erkunden. Leider machte uns am ersten Tag das Wetter wiedermal einen Strich durch die Rechnung. Und nach einem überteureten Cappuccino (25kn anstelle 8-10kn wie üblich) verlagerten wir unseren Ruhetag in die Wohnung mit Tee und Buch. Der zweite Tag begann mit Sonne und so waren wir früh in der Stadt unterwegs. Diese wird zurzeit dekoriert um dem nächsten Teil von StarWars zu drehen. 

Ah ja, noch was wichtiges zu Kroatien. Hier wird in jeder Kaffeebar geraucht. Alos nichts mit nem Kaffee geniessen in aller Ruhe, ausser man ann draussen sitzen. So natürlich auch in den normalen Bars. Als wir den letzten Tag unserers Aufenthalts in Dubrovnik in einer kleinen Bar mit Live-Musik beendeten, blieb uns als Souvenir der endlose Gestank von Zigarettenrauch. Aber auch daran werden wir uns in der Zukunft gewöhnen müssen.

Und wie erwähnt, radeln wir nun bereits weiter in Montenegro, wovon wir nächstes Mal mehr berichten. 

Lieber Gruss, Körndle & Patrik 

   
    
 

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