Montenegro ist Land N°5 auf unserer Reise. Der Grenzübertritt von Kroatien war unspektakulär und ohne weitere Zwischenfälle. In Herceg Novi fanden wir wieder eine geignete Wohnung, diesmal jedoch in einer umgebauten Garage. Aber auch das geht. 

Am darauffolgenden Tag wurde uns empfohlen nicht weiterzufahren da sehr starker Regen angesagt wurde. Und so war es auch. Morgens gingen wir noch für einen Spaziergang aus dem Haus nur um völlig durchnässt wieder zuhause anzukommen. Das Wasser lief regelrecht in Bächen die Strassen hinunter. 

Neuer Tag, neues Glück. Für einmal trocken, radelten wir durch die Bucht von Kotor. Gerade dieser Abschnitt unserer Reise wurde von vielen als sehr empfehlenswert betitelt und wahrlich, die Gegend ist sehr reizvoll. Zudem nimmt ein Fährschiff welches die Weiterfahrt bedeutend verkürzen würde, den meisten Verkehr von der Strasse. So hatten wir unseren Frieden mit Petrus und den Autofahrern. 

Bei Ankunft in Kotor hatten wir unsere zweite Begegnung mit Fahrradreisenden. Diesmal eine Familie aus Frankreich, welche mit ihren zwei Sprösslingen 2 Jahre unterwegs waren und nun auf der Heimreise sind (www.jujugazou.com). 

Die Nacht verbrachten wir in einer Wohnung einer älteren Dame, wo die Kommunikation bei Abwesenheit ihres Sohnes nur noch aus Handzeichen und Lächeln bestand. Aber herzlich war die Begegnung allemal. 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf um die Altstadt und die Festung von Kotor zu besuchen. Bei tollem Sonnenschein hatten wir einen wunderbaren Morgen bis, oh Schreck, ich (Patrik) mir einen halben Zahn ausbiss! Was nun? Erst mal Googlen um einen Zahnarzt zu finden. In Kotor leider nicht so einfach, also landete ich schon mal im Spital, wo ein „Zahn“arzt mir die abgebrochene Hälfte noch vollends rauszog und den Zahn notdürftig versiegelte. Schmerzen hatte ich zum Glück kein, was ein Indiz war, dass keine Nerven betroffen sind. Schlecht wurde mir aber beim Anblick der veralteten Apparaturen, mit welchem man hier Leute zusammenflickt!

Im nächsten Ort, Budva, ging ich nach Empfehlung unseres Wohnungvermieters zu einer privaten Zahnärztin. Und diese flickte das Malheur wieder tip top (gemessen an Montenegro Standart 😉 ). Nun kann ich wieder kräftig zubeissen, roarrr. 

Unspektakulär ging es dann weiter der Küste entlang bis über die Grenze nach Albanien. Und Albanien ist nun ein richtiger Kontrastwechsel zu den restlichen Länder Europas. Man merkt sofort, dass die Lebensverhältnisse einfacher sind. Strassen sind in einem viel schlechteren Zustand (ausser man radelt auf der Autobahn, was sogar von der Polizei empfohlen wird). Die ärmeren Verhältnisse werden aber von der Freundlichkeit der Bevölkerung mehr als kompensiert und so fühlen wir uns ziemlich wohl hier. Auch hausen wir nun wieder vorwiegend in Hotels und essen auswärts (Übernachtung 20-30€, Essen 10-15€ 2 Pers.). 

Da das Wetter aber nicht wirklich besser wird, haben wir uns entschieden, morgen die Räder das erste mal in einen Bus zu verladen um den anspruchsvollsten Teil der Küstenstrasse bequem im Trockenen zu bewältigen. 

Und so geht unsere Reise weiter. 

Lieber Gruss, Körndle & Patrik