Nach unserem kurzen Aufenthalt in Turkmenistan sind wir am 08.07 bei Farab über die Grenze nach Uzbekistan eingereist. Wieder ein neues Land und wieder neue Spielregeln. Geld wechseln geht auch hier nur über den Schwarzmarkt (1$ = 6000 Som). Da die grösste Geldnote 5000 Som ist und man für 100$ 600’000 Som erhält, besitzt man nach dem Tausch einen Sack voll Geld. 

In zwei Tagen gings von der Grenze in die Oasenstadt Buchara, einer der alten Metropolen an der Seidenstrasse. Nun im Sommer drückt die Hitze aus der Wüste in die Stadt (40°C und mehr). Die wenigen Touristen die unterwegs sind (viele Hotels sind geschlossen) trifft man morgens oder abends. Tagsüber steht das Leben still. 

Von Buchara radelten wir weiter nach Samarkand, die wohl bekannteste Stadt an der Seidenstrasse. Der Saison angepasst, starteten wir unseren Tag um 06:00, radelten bis am Mittag, suchten ein Restaurant für die Verpflegung und wo wir danach noch 2-3 Siesta machen konnten. Um 16:00 gings dann weiter bis wir kurz vor Sonnenuntergang einen geeigneten Zeltplatz fanden und unser Lager aufschlugen. 

Gelegen auf einer Hochebene in 720müm, ist das Klima in Samarkand etwas erträglicher. Viele Herrscher erkannten die gute Lage der Stadt und so war diese von strategischer Wichtigkeit zu Zeiten der Perser, der Türken oder der Mongolen, bis 1868 dann die Russen die Region einnahmen. Als Knotenpunkt an der Seidenstrasse, lehrten hier grosse Professoren an den zahlreichen Universitäten (Madrasas) in Astrologie, Philosophie und Medizin.   

Da wir in Samarkand noch gute 16 Tage bis zum Grenzübertritt nach Tajikistan hatten (Einreisevisum 02.08) und uns die Weiterreise nur 10 davon beanspruchen sollte, entschieden wir einen Abstecher nach Tashkent zu machen. Drei Schweizerinnen welche wir im Hostel trafen, hatten bereits Pläne wie dorthin und wir schlossen uns spontan an. So waren wir froh, nicht immer alles selber organisieren zu müssen, zudem konnten wir uns unterhalten “ wie uns der Schnabel gewachsen ist“. 

Tashkent als Stadt hat uns dann doch nicht von den Socken gehauen. Die historischen Sehenswürdigkeiten haben einfach nicht den Charme von Samarkand oder Buchara. Und auch sonst gibt es interessantere Hauptstädte zum entdecken. Aber unser Hostel dort war erste Klasse und so habe wir es ein paar Tage ausgehalten mit nichtstun oder noch weniger machen. 

Zwei Tage zog es uns jedoch in die Berge. Im nahegelegenen Skiressort „Chimgan“ wollten wir der Hitze vom Flachland entkommen und etwas frische Luft schnappen. Die Fahrt dorthin war schnell organisiert (Sammeltaxi). Nur die Suche nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit sollte sich etwas schwieriger gestalten. Vor Ort angekommen, teilte man uns mit es gäbe nur ein Hotel und das kostet 70$ pro Zimmer. Bezahlten wir bis jetzt so 20-30$ pro Zimmer, war das eindeutig zu viel. Nach langer Dskussion boten uns ein paar „Gümmeler“ ein Zimmer an, welches wir gratis hätten benutzen können. Gut, der Begriff Zimmer ist wohl etwas übertrieben, war es ein Loch mit zwei verstaubten Matratzen. Für einen von uns ein „no-go“. Nach weiteren Diskussionen landeten wir schlussendlich in einer privaten Unterkunft mit Essen und Doppelzimmer (ohne Dusche) für 25$. Mit etwas Geduld geht viel. 

Auf der Rückfahrt nach Tashkent lud uns ein grosser Stausee zum Baden ein. Das Wasser war mit ca. 20°C herrlich erfrischend. Nur ist der Stausee aber auch die nächstgelegene Möglichkeit auf ein kühles Bad von Tashkent aus, was einen ziemlichen Besucherstrom anzieht. Die Ballerman ähnliche Stimmung am gar nicht so breiten Ufer lies uns kurz die Badehosen anziehen, danach aber gleich wieder weiterfahren. 

Nun sind wir wieder zurück in Samarkand und bereiten uns auf die Fahrt nach Dushanbe vor. Nochmals geniessen wir einen Ruhetag bevor wir morgen die Velos wieder satteln und weiter gen Osten radeln. 

Liebe Grüsse,

Körndle & Patrik