Der Weg von Samarkant bis zur Tajikistan-Grenze war Landschaftlich genial aber grippig und flüssig. Mich erwischte die Grippe bereits in Tashkent und in Samarkant war der Peak. Diese gab ich dann an Pädu weiter, der auf der Weiterfahrt drunter litt. Zusätzlich hatte ich auch noch eine üble Toillettengeschichte – die Details dann etwas später.

Nach all den Ruhe- und Ausflugstagen in Samarkant und Tashkent, ging die Reise mit dem Velo gen Osten am 24.07 weiter. Wir übernachteten vielfälltig und durften wieder überaus liebe Landsleute kennen lernen. Die erste Nacht bei der Bauernfamilie, ca 1500 MüM übernachteten wir unter freiem Himmel bei wieder einmal angenehmen Temperaturen. Einzig Ameisen, grössere Brummkäfer und der Mond beschützen uns dabei. Wir erhielten Yoghurt, Brot und frischgezapfte Milch warm ab Uter. Die zweite Nacht verbrachten wir im Hotel da es mir ziemlich mies ging. Schon am Nachmittag bemerkte ich ein unschönes Ziehen im Gedärme. Das Hotel hatte in dieser Gegend den monopolstatus und verlangte für die Nacht 50$. Pädu clever wie immer behauptete wir hätten nur Som (lokale Währung) dabei. Wir wussten, dass dann mit einem super Exchangerate gerechnet wird, und es für uns billiger wird. Es funktionnierte und wir bezahlten nur um die 30$. Endlich im Zimmer, besetzte ich wie schon angetönt, die Toilette für eine sehr lange Zeit. Darm mit Charme – eine gute Nr. 10. Ein Teller Reis und 12 Stunden Schlaf heilten alle Wunden. Die dritte Nacht verbrachten wir in der Wüste auf einer kleinen Grünfläche im Innenhof eines Bauernguts. Ein Pferd, Kühe, Hühner und zwei gwundrige Hunde beschützen uns da. Wir erhielten Wasser zum Waschen und eine paar Tomaten.

Unsere vierte Nacht war in einem Nebenraum einer Gas-Tankstelle bei einer Familie mit Hund Tyson, die uns gleich zum Abendessen und Frühstück einluden. Die Tochter mal gerade 12 Jahre alt, kochte, holte Bier und Tee, bereitete unsere Schlafplätze vor, der Sohn 15jährig managte die Tankstelle und mit dem Jüngsten 6jährig spielten wir Fussball. Die Mutter schaute im Minimarket zum Rechten und der Vater behielt den Gesamtübersicht. So geht das!

Unser Zelt hält alles aus. Bei starkem Wind stellten wir dies für die fünfte Nacht neben ein ausgetrocknetes Flussbett. Endlich mal weg von der Zivilisation und wir konnten splitterfasernackt unsere Petflaschen Dusche geniessen. Sich vom Wind dann trocknen zu lassen, das ist einfach Freiheit pur.

In Bayson, die sechste Nacht, genehmigten wir uns ein Hotel für 20$ und kuschelten uns ins Duvet und ach so flauschige Kissen. 

Bei BigMama hätten wir es noch lange ausgehalten. Bei der Suche für den geeigeneten Zeltplatz für die siebte Nacht, trafen wir auf eine Dame, die uns wiederum ein Freiluftschlafplatz mit diesmal noch Moskitonetz und Essen anbot. Und was für ein Essen. Mit Suppe, Spiegeleiern, viel Grüntee, Guetzlis und Melonen agogo verbrachten wir lange Zeit mit der ganzen Familie. Das Langenscheidt OhneWorteBuch half immer wieder über die Sprachbarriere.

Am zweitletzten Uzbek-Tag trafen wir auf Alex aus Grenoble. Er plante eigentlich Backpacking Ferien jedoch wurde es nach einem spontan Fahrradkauf nun doch eine Radtour. Spannend wie spontan manche sein können. Wir suchten uns somit zu dritt einen Schlafplatz für die achte Nacht. Auf einem Fussballfeld auf dem noch bis zum Eindunkeln Fussball gespielt wurde, neben einem Fluss in dem wir Baden konnten, liessen wir uns nieder und genossen zusammen ein feines Linsengericht. Sogar der Präsident vom Dorf kam vorbei, sprach zwar zuest von einem Problem, lies uns aber dann doch das Zelt stellen. Er war wohl so nach Deutung der Gestik um uns besorgt.

Alex verlies uns am 1. August und durfe die Grenze nach Tajikistan bereits überschreiten. Wir harrten nochmals eine Nacht in Uzun ca. 10 km vor der Grenze aus. Dies war die letzte Nacht in Uzbekistan völlig unspektakulär in einem Hotel wieder für 20$ aber weichen Kissen und Pädu konnte seine Grippe und Kopfschmerzen zum Glück richtig wegschlafen.

Diese neun Tage gefielen uns sehr. Die Landschaft veränderte sich täglich. Bewaldete Hügel mit kühleren Temperaturen bis wieder Gegenden mit über 40 Grad kein Baum, kein Strauch rein gar nix. Auf steile Aufstiege folgen ach so löchrige Abfahrten. Ja die Strassen sind echt nicht in gutem Zustand. Da zählen wir nicht mehr Km für Km sondern Meter für Meter.

Nun passierten wir am 2.8. die Grenze nach Tajikistan und sind in Dushanbe angekommen – „Das Tor zum Pamir Highway“. 

Über die Pamir-Vorbereitungen berichten wir gerne im nächsten Blog. Bis auf bald.
Liebe Grüsse

Körndle & Patrik

PS: Leider haben wir zurzeit etwas Probleme mit Hochladen von Fotos.