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Mit Sushi und Schafspelz

Aufbruch zu neuen Horizonten

Monat

November 2017

Magical Myanmar

Und wieder sind/waren wir in einem Land, welches aus menschenrechtlichen Gründen eigentlich nicht bereist werden sollte. Die neusten Ausschreitungen im Westen (Staat Rakhine) mit den Verfolgungen Einheimischer, muslimischer Glaubensrichtung, treibt 100’000 zur Flucht ins benachbarte Bangladesch. Das Land bietet aber zu viel um links liegen zu lassen. Die Leute, die Landschaft und das Klima sind das grosse Potential dieser Gegend.

Angekommen in Yangon, brachte uns eine 1,5h Taxifahrt zur Unterkunft. Was wir auf der Fahrt zu sehen bekamen, erinnerte uns mehr an Indien als an Südostasien. Die Männer kleiden sich mit einem Wickeltuch um die Lenden (Longhi) und die Bevölkerung ist stark durchmischt zwischen Asiaten und Inder. 

Zentral gelegen, erkundeten wir von unserem kleinen Hostel (man schläft in seiner zugeteilten 2,5x1x1m Box) aus die Stadt. Nach gerade mal 100m wurde uns bereits der ersten Teller Nudelsuppe mit der Aufforderung hinzusitzen überreicht. Wir sind mitten in der Zeit des Vollmondfestes angekommen, wo es Tradition ist, freies Essen zur Verfügung zu stellen. Doch trotz der Gastfreundschaft, mussten wir beim dritten Angebot innert 3h doch dankend ablehnen. 

Wir wanderten vorallem im alten Kolonialteil der Stadt herum und bestaunten die Häuser aus dieser Zeit. Jede Gasse erzählt ihre eigene Geschichte, wobei der Zustand der Gebäude teils doch sehr morad ist. Am Abend machten wir uns auf um die Shwedagon Pagode (einer der heiligsten Orte des Buddhismus) zu besuchen. Uns wurde gesagt, dass die Zeit zum Sonnenuntergang besonders günstig sei, da weniger Besucher als tagsüber und die Sonne das Monument schön anstrahlt. Wir haben aber vergessen, dass immer noch Vollmondfest ist. So war der Ort gerappelt voll von Burmesen, welche sich hier installierten um die ganze Nacht durchzufeiern.

Am nächsten Tag stand ne Zugsfahrt mit der „Circular Line“, die S-Bahn von Myanmar, auf dem Programm. Der Loop, ca. 52km, dauert 3h und führt der Stadtgrenze entlang. Die alten Schienen sind so krumm, dass man ziemlich durchgeschüttelt wird. Die Fahrt ist nicht zu empfehlen, wenn man Seekrank wird! Vom Zug aus sieht man vorallem das ärmere Yangon. Leute die sich in einem Drecktümpel waschen, streunende Hunde, Katzen, Ratten und Kakarlaken die irgendwo hin verschwinden und die Baraken in welchen gehaust wird, fallen bereits vom Hinsehen auseinander. Was uns aber am meisten bedrückt ist der Müll. Überall liegt offener Abfall herum. Teils wird er verbrannt, was zu einem beissenden Rauch führt, ansonsten modert er vor sich hin. Dies wird uns leider immer wieder begegnen während unseres Aufenthalts in Myanmar. 

Unser Highlight der Stadt sind die vielen Teestuben. Überall wird einem süsser Tee (Schwarztee mit gesüsster Kondenzmilch) serviert und dazu eine reichhaltige Auswahl an Güezli beigestellt. Aber eigentlich ist das Essen generell ein Highlight. Denn nicht nur die Leute sind indisch angehaucht, auch die indische Küche ist reichlich vertreten, und die mundet uns sowieso besonders.

Von Yangon gings mit dem Nachtzug nach Mawlamyine. Nicht ganz selbstverständlich, dass wir dies geschafft haben, denn ein Fahrkahrtenkauf ohne Hilfe eines englisch sprechenden Burmesen ist schlicht unmöglich. Nachdem wir den grössten, liegenden Buddha der Welt gesehen, den Sonnenuntergang auf einer weiteren Pagode begutachtet und unsere Bäuche mit feiner indischer Kost vollgeschlagen hatten, gings am nächsten Tag bereits um 6:00 weiter zum goldenen Stein.

Dieser „Golden Rock“ ist der heiligste Ort im Land. Ein perfekt ausbalancierter Felsbrocken zuoberst auf dem Berggipfel. Die Legende besagt, dass dieser Stein so perfekt ausbalanciert sei, weil ein Haar von Buddha darunter liegt. Endsprechend viele Leute pilgern an diesen Ort. Bis zur letzten Ortschaft unten im Tal geht es bequem per Bus, dann wird umgestiegen auf LKW’s mit Sitzbänken für 42 Personen auf der Ladefläche. Nun beginnt die Achterbahnfahrt mit ca. 1000hm, auf einer Strasse mit teils 20% und mehr Steigung. Aber sehr eng eingepfercht, kann nichts und niemand verrutschen oder herausfallen. 

Nächster Halt war Nay Pyi Taw, seit 2005 die Hauptstadt des Landes. Über 4 Milliarden USD wurden in den Ausbau der Stadt investiert, vorallem aber in administrative & militärische Gebäude. So fährt man auf einer 16 spurigen Strasse und ist alleine unterwegs. Ausländer müssen in einer eigens errichteten Hotelzone übernachten. Der ganze Ort ist ziemlich spookie, da auch tagsüber fast niemand auf den Strassen unterwegs ist. Dennoch steht an jeder Ecke Securitas und überwacht was es auch immer zu überwachen gibt. Zwei Weisse auf einem Roller sind da sehr suspekt!

Von hier gings an den Inle See. Dieser ist bekannt für die Fischer und ihre Art, die Boote zu steuern. Denn hier rudert man nicht mit den Armen, sondern klemmt das Ruder mit einem Bein fest und paddelt in kreisförmigen Bewegungen vorwärts. So sind beide Hände frei für die Fischernetze.

Das Klima am See ist angenehmer als die schwühlheissen Tage im Flachland. Wir bleiben 3 Tage, wovon an einem Tag der See per Boot erkunden und am andern Tag per Fahrrad um den See radeln wird. Ein Highlight ist sicher das Glas lokalen Weines, getrunken auf dem einzigen Anbaugebiet der Region im Anlitz der untergehenden Sonne. 

In Myanmar trifft man entweder auf Rucksackreisende oder solche, die alles mit Tourguide & Chauffeur besuchen. Denn ein grosser Schwachpunkt des Landes sind die öffentlichen Transportmittel. Der Zug fährt meist nicht schneller als Schritttempo und die Strassen sind knapp 1,5 spurig. Für eine Strecke von 150km braucht man gut und gerne 3-4h. Hinzu kommt, dass man von seinem momentanen Standort nur Informationen über Busse die diesen verlassen, nicht jedoch über evt. Verbindungen unterwegs bekommt. Da wir nach dem Inle See unsere Freunde Sonja und Tom am Ngapali Beach treffen wollten, blieb uns einzig das Flugzeug um auch rechtzeitig dahin zu kommen. Der stündige Flug bot uns aber viel fürs Geld, denn die Aussicht von da oben ist phenomenal. 

Nun waren erstmal 4 Tage Strand angesagt. Lesen, plaudern, baden, sünnelen, essen, morgens ne Runde Yoga und schon war die Zeit am wunderschönen Ngapali Beach wieder um. Zudem genossen wir die Gesellschaft unter Schweizer, mit News von zuhause und für einmal schnoren wie der Schnabel gewachsen ist. 

Alles Schöne hat auch seine Schattenseite. Am Ngapali Beach ist dies die Busfahrt zurück in den zentralen Teil des Landes. 9h für 250km und die Hälfte der Passagiere am Erbrechen!

Irgendwie erreichten wir Bagan, die Tempelstadt schlechthin. Über 3000 Pagoden datierend zwischen 11 & 13 Jahrhundert verteilen sich auf 36km2. Die Anlage besucht man am besten mit einem Elektroroller, denn bei Temparaturen über 30° ist jegliche Anstrengung sehr schweisstreibend. Zudem bringt einem der Roller morgens früh bequem zur jeweiligen Pagode, von wo man den Sonnenaufgang geniessen kann. Welcher Tempel gerade besonders geeignet ist für Sonnenauf- oder -untergang erfährt man am besten von anderen Reisenden im Guesthouse. 

Der Zufall wollte es, dass wir bei der Ankunft in Bagan auf Nicolas und Gökben trafen, zwei Veloreisende mit denen wir 2016 3 Tage in China unterwegs waren. Das musste natürlich gebürdig gefeiert werden. Zudem hatten wir das Vergnügen am zweiten Tag einem Konzert einheimischer Künstler beizuwohnen. Naja, der nächste Superstar war da noch nicht mit dabei. 

Morgens um 5:30 Uhr gings dann per Schiff auf dem Ayeyarwady Fluss nach Mandalay. Dort wollten wir aber noch nicht allzulange verweilen und reisten am nächsten Tag gleich weiter nach Monywa. Die Gegend ist bekannt für eines der schönsten Klöster, mit über 500’000 Buddhastatuen. Zudem steht hier der anscheinend grösste Buddha der Welt (der in Mawlamyine liegt ja, ist aber auch der grösste der Welt). Tja, Burmesen lieben grosse Buddhas.

Am nächsten Tag mieten wir uns wiedermal einen Roller um die Höhlen in 30km Entfehrnung zu Erkunden. Die über 400 meist kleineren Höhlen (14 – 18 Jahrhundert) beinhalten fast alle einen Buddha wobei die grösseren mit schöner Wandmalerei verziert sind. Etwas weiter südlich versuchte man eine neuzeitlich, buddhistische Kopie der Tempelstätte Petra zu erstellen, indem man 46 Kammern 8m tief in den Felsen grabte. Naja.

Zur Zeit sitzen wir in unserem Hotelzimmer in Hsipow, wo wir eigentlich die Landschaft bei einem Trekking erkunden wollten. Nur seit Ankunft regnet es ununterbrochen. Und so geniessen wir einen ruhigen Tag mit administrativen Aufgaben, viel Essen und Schlafen. 

Morgen gehts zurück nach Mandalay, von wo wir am 27.11 nach Bangkok fliegen um noch ne Woche Strandurlaub im Süden von Thailand zu machen, bevor wir am 10.12 nach Neuseeland fliegen.

Lieber Gruss,

Körndle & Patrik

Endlich Urlaub. Umsatteln vom Rad- zum Rucksackreisenden

Bitte verzeiht, aber aus dem Bericht aus Seoul wurde nichts. Wir waren schreibfaul, fanden keine Ruhe, hatten zu tun mit Bikeboxen packen und der Umstellung vom Radfahrer zum Backpacker. Egal, dafür folgt ein Weiterer jetzt.

Mr Choi und Mrs Lee verliessen wir sehr ungern. Die Gastfreundschaft war enorm und wir fühlten uns wie zu Hause. Die Lichtinstallation funktionierte auf Anhieb und verlangte von daher auch keinen längeren Aufenthalt. Der Abschied war turbulent. Mrs Lee plagte einen schlimmen Husten bis zum Erbrechen. Zur Beobachtung blieb sie über Nacht gleich im Spital. Unsere dankenden Worte und Genesungswünsche wurden somit per Whatsapp übermittelt. 

Die Fahrt bis nach Seoul war angenehm. Bei Sonnenschein und auf einer verkehrsarmen Regionalstrasse gelangten wir zu unserem ersten Zeltplatz. Wiederum in einem Holzpavillion mit Aussicht in eine Meeresbucht in der Salz gewonnen wird. Viele kleine Krebse krabbelten beim Gang zur Toilette um unsere Füsse.

Mit der frischen Meeresbrise im Gesicht gelangten wir am zweiten Tag auf die Inseln Sinsido und Seonyu. Sie wurden uns von Elodie und Roman (Bekanntschaft aus Busan) empfohlen. Die Inselgruppen sind über einen Damm mit dem Festland verbunden, welcher zur künstlichen Landgewinnung dient. Partiel werden Teile des Binnenmeers trocken gelegt und für die Landwirtschaft oder industielle Betriebe freigegeben. 

Anfang Oktober feiert Südkorea die Zeit des Erntedankfestes (zusammen mit dem Tag der Streitkräfte, dem Gründungstag der Nation und dem Tag des koreanischen Alphabets). Dementsprechend waren wir nicht die Einzigen unterwegs. Die Zeltplatzsuche war aus Mangel an Platz und starken Winden auch überhaupt nicht einfach. Körndle kletterte aus Intuition ein paar Steinblöcke weiter und fand eine Betonplatte die sich als Zeltplatz sehr gut eignete. Zwei koreanische Motorradfahrer gesellten sich auch gleich zu uns. Mit Fahrrad sind die beiden auch oft unterwegs. Im August leiteten sie eine 12tägige Radreise durch die Mongolei. Auf der Videozusammenfassung erkannten wir sogar ein bekanntes Gesicht. Die Reisegruppe traf auf Michel, unser Host in Kunming, China. Die Welt ist nun mal einfach klein

Dem Fluss Geum folgend, verbrachten wir einen ruhigen dritten Tag. Velowege vereinfachten die Navigation und bieten genügend Unterstände für Rast und Nacht. Am darauffolgenden Tag wurde uns von mehreren Quellen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Regen am Abend vorhergesagt. Da wir uns in einer Gegend mit hoher Dichte an UNESCO Weltkulturerbe bewegen (Gongju) und immer noch Ferienzeit ist, wussten wir, dass die Hotelsuche schwierig sein könnte. Zudem haben wir schon mehrmals gehört, dass man in 24h Spas (Termalbäder) günstig übernachten kann. Genau das Richtige für heute Abend. Beim Einchecken sicherheitshalber nochmal nachfragen, ob das mit dem Übernachten ok ist, aber klar doch. Für ca. 7.- CHF pP. kriegt man Zugang zur Bäderlandschaft mit Sauna und Wirlpool, Mann und Frau getrennt. Ein Stock tiefer gelangt man zum gemeinsamen Schlaf- und Ruheraum.

Unser Gepäck verstaut, genossen wir den Abend mit diversen Festivitäten in der Stadt. Bewusst der Tatsache, dass wir diese Nacht mit anderen Leuten im gleichen Raum verbringen werden, zögerten wir die Rückkehr ins Spa solange als möglich hinaus. Gegen 22 Uhr obsiegte die Müdigkeit und wir installierten uns im temporären Zuhause. Und dann ging die Show erst richtig los. Türe auf, Türe zu. Licht an, Licht aus. Und natürlich läuft der TV auf voller Lautstärke. Aber das Schnarchen der Südkoreaner ist wohl das Schlimmste. Witzig nur, eine Frau meinte „kann man den Fehrnseher nicht endlich ausschalten, so schläft ja keiner“ während ihr Mann nebenan schnarchte wie ein brüllender Löwe! 

Der Regen kam dann mit einem Tag Verspätung. Uns nochmals in ein Gingiban (koreanisch für das Spa) einquartieren wollten wir dann doch nicht und so gönnten wir uns wiedermal ein nettes Motel.  

Angekommen in Seoul, nahm uns Michael bei sich auf. In seiner 1 Zimmer Wohnung hausten wir zu fünft. Es ist immer noch Ferienzeit und da sind die meisten Schlafplatzanbieter selber unterwegs. Stephan (DE) und Jessica (FR) bauten aber kurzerhand ihr Zelt auf der Dachterrasse auf und so war genügen Platz für jeden da. Michael war, glauben wir, ganz froh um die Gesellschaft, so hatte er doch jeden Abend jemand der mit ihm ein Schnaps zur Brust nahm. Und davon hatte er reichlich, was er uns am dritten Abend bei einer Degustation unter Beweis stellte. 

Unsere Hauptaufgabe in der Stadt bestand darin, die Fahrräder flugtauglich zu verpacken. Und hier hatten wir Hilfe von einem anderen Warmshower. Er wollte uns 2 Bikeboxen organisieren und in seinem Bikeshop sollte wir die Räder verpacken können. So hatten wir 2 Tage um die Stadt zu entdecken, was für eine 25Mio. Einwohner Metropole in einem Land mit so bewegter Geschichte wie Südkorea nie und nimmer ausreichend ist. Gut, Tempel hatten wir bereits so einige gesehen und da konnten wir Abstriche machen. Was aber immer wieder fasziniert (und umso besser wenn man ortskundige Leute mit hat) sind die Nachtmärkte, wo man sich querbeet durchfressen kann. Den Tag rundeten wir ab mit einem Nachtspaziergang hoch zum Fehrnsehturm von wo man die beste Aussicht über die Stadt hat. 

Etwas umständlicher und aufwändiger als geplant, stellte sich das Verpacken der Bikes heraus. Eine Bikebox war zu gross, die Andere zu klein. Und da Daniel, mit dem wir alles organisiert hatten nicht vor Ort war, hatten wir so einige Disskussionen mit seinen Mitarbeitern. Ein Anruf von Körndle an Daniel aber regelte die Sache. Unser Gepäck durften wir dann im Bikeshop über Nacht lagern, da der Airportbus gleich vor der Ladentüre anhält. Fertig gepackt, lief dann alles wie am Schnürchen und wir landeten nach einem angenehmen Flug 5h später in Bangkok.

Am Flughafen wurden wir auch gleich von unserem Gastgeber in Empfang genommen. Das Gepäck ins Auto verstaut, wurden wir noch am Flughafen zu einem Willkommens-Kokosnussdrink eingeladen. 10min später wussten wir dann auch wieso der Drink nicht bei ihnen zuhause serviert wurde, denn unsere Bleibe für die Nacht war im Shop seiner Frau. Schlafenstechnisch sind wir uns ja bereits so einiges gewöhnt, aber alleine in einem schwühlheissen, leeren Raum oberhalb eines ab 18:30 geschlossenen Shops zu hausen, war uns dann doch zu viel. So qartierten wir uns nach 2 Nächten in eine nettes Guesthouse Downtown, wo wir unsere Fahrräder für die nächsten 2 Monate sogar stehen lassen dürfen.

Bangkok war bei unserer Ankunft ganz im Zeichen der Trauerfeier um den verstorbenen König. Ihre Maiestät wurde nach seinem Tod (13. Okt. 2016) ein Jahr lang „aufbewahrt“, damit die Leute von ihm Abschied nehmen konnten. Am 26. Okt. war dann die offizielle Kremierung, wobei die Tage davor mit zahlreichen Zeremonien gefüllt wurden. 

Nach den hohen Lebensmittelkosten in Südkorea war Thailand für uns das Paradies. Und so futterten wir uns von Curry zu Curry, mit einer Ladung frischer Tropenfrüchte dazwischen. Auf unserer Shoppingliste standen 2 neue Seidenschlafsäcke, da die alten durchlöchert in Südkorea blieben. Deren fündig im Decathlon gaben Körndles 20ig jährige Sandalen im Anblick neuerer Kameraden auch gleich den Geist auf. Perfekt, da lohnte sich die Hinfahrt gleich doppelt.

Von Bangkok ging die Reise mit dem Nachtzug weiter nach Chiang Mai. Durchgefrohren (Asien = Klimaanlage immer auf vollgas) und geblendet vom grellen Licht, welches die ganze Nacht brannte, entlud uns der relativ neue Zug (made in China) morgens um 7:00. Nach einem herzhaften Frühstück reisten wir per Bus weiter nach Tao Tan von wo wir am nächsten Tag per Boot nach Chiang Rai gelangten. Fluss abwärts, führte uns die rassante Bootsfahrt durch grüne Junglelandschaft vermischt mit Tee- & Kaffeeplantagen eingebettet in sanfte Hügel. 

Von Chiang Rai aus erkundeten wir das Hinterland auf einem Motorrad. Und ja, wir waren jedesmal froh, wenn wir die steilen Anstiege mit einem leichten Zucken am rechten Handgelenk bewältigen konnten. Denn die Strassen im Grenzgebiet zu Myanmar sind teils so steil, das selbst motorisierte Fahrzeuge an ihre Grenzen kommen. Dafür wird man mit einer einmahligen Landschaft und vielfältiger Vegetation belohnt. 

Per Goldenes Dreieck (Thailand, Myanmar und Laos) wo der Opiumhandel wohl immer noch sein Unwesen treibt, ging die Fahrt durch Reisfelder zurück nach Chiang Rai und am nächsten Tag weiter nach Nan. Die Provinz Nan liegt einen Hügelzug weiter östlich von Chiang Rai, was uns eine kurvenreiche, 6h Bussfahrt beschehrte, welche Landschaftlich aber erneut auf höchstem Niveau war. 

Angekommen in der Stadt, die am gleichnamigen Fluss liegt, war der Wochenendmarkt gerade voll im Gange. Und so futterten wir uns gleich mal ne Runde durch die Stände. Wenn man nie mehr als 2 CHF pro Teller bezahlt, sagt einem der Magen eher Stop, als dass das Kleingeld ausgehen würde. Ansonsten bietet Nan eine unglaubliche Anzahl an Tempel oder man wandert in den umliegenden Nationalparks herum.

Wenn wir von der Landschaft im Norden Thailands schwärmen, dann muss man sich steile Hügel vorstellen, die mit einer undurchdringlichen Vegetation aus Bäumen, Bambus und Schlingpflanzen bewachsen sind, welche ab und zu zerrissen wird von kargen Felsformationen (Kalkstein) oder handgefertigten Reisterrassen. In diesem Dickicht zwitschert, zirpt, kreucht und fleucht es ohne dass man die Tiere je zu Gesicht bekommt. 

Zurück in Chiang Mai gönnten wir uns eine Woche ausspannen mit Yoga, Massage und gutem Essen. Wobei die Yoga Stunde morgens jeweils um 06:30 begann, wir also den Wecker auf 05:30 stellten. Die Thais sind eh alle Frühaufsteher und das Leben beginnt meist schon vor 6Uhr und spätestens 22Uhr ist Licht aus. 

Nach einer erneuten Zugsfahrt, diesmal aber ohne AC, flogen wir ab Bangkok nach Yangon (Myanmar). Neues Land, neue Eindrücke….folgt im nächsten Bericht.

Liebe Grüsse, Körndle & Patrik

PS: Als Rucksackreisender hat man mehr das Bedürfniss den Tag draussen zu verbringen, da man beim Reisen ja meist eingeschlossen in einem Bus, Zug oder Flugzeug sitzt. Und so kommt das Schreiben leider etwas zu kurz. Wir versuchen aber, die nächste Episode wieder schneller zu verfassen.


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