Kein anderes Land in Europa wird mit so vielen Vorurteilen belastet wie Albanien. Wie oft wurde uns gesagt „spätestens in Albanien geht eure Reise zu Fuss weiter, da die Räder geklaut wurden“ oder „passt auf, in Albanien fährt euch der Erste über den Haufen“ bis zu „in Albanien kriegt ihr sicher einen Käfer von der fehlenden Hygiene“. Und ich muss sagen, mir gefällt das Land und mir gefallen die Leute. Einziger Wehrmutstropfen ist der viele Abfall welcher überall rumliegt, nein sogar mutwillig in den Strassengraben gekippt wird. Und dies nicht nur Hausmüll sondern ganzes Mobiliar oder Bauschutt. Schade für ein so schönes Land. 

Ach ja, da war aber noch diese Busfahrt von Vlore nach Sarande. Nach reichlicher Recherche fanden wir heraus, dass der Bus morgens um 7:00 geht. Also, 5:00 auf, Frühstück und ab zur Busstation. Nur war das kein grosser Reisecar sonder ein kleiner Minibus welcher unsere Strecke fuhr. Und nö, hier passen unsere Räder nicht rein. Also, keine Etappe im warmen Bus sondern erneut mit Mannes- (Fraues-)kraft weiter. 

Die Reise führte uns weiter nach Tempelene und Gyrokaster von wo wir die Grenze nach Griechenland überquerten. 

Kleine Anekdote noch, an unserem Hotel in Tempelene stand draussen gross „Shitet“ angeschrieben! Ah, öh, wie bitte!? Bis wir herausfanden, dass das auf Albanisch „zu verkaufen“ heisst. Das Zimmer war günstig (15€) und sauber, nur die Heizung war wohl bereits verkauft worden. 

Und dann hiess es erneut „Passport please“. Also nein, eigentlich murmelte der Typ etwas uns unverständliches zu und bei seiner grimmigen Mine hätte er gut auch sagen können „was wollt ihr den hier? Geht nach Hause, lasst mich in Ruhe und überhaupt, wieso habt ihr kein Auto wie jeder halbwegs vernünftige Mensch!“. Aber Griechenland hat uns und wir sangen „Griechischer Wein, mhh, dudu, trallala (tja, Songtexte kennen war noch nie unsere Stärke). 

Am Abend erreichten wir Ioannina, eine nette Stadt in den Bergen Griechenlands. Von hier ging die Reise südwärts nach Arta und Preveza. 

Unterwegs gabs Fisch, bezahlt haben wir zwei, gemundet hat nur einer 😉 .

In Preveza hatten wir dann ne kleine Einlage mit nem Unterwasser-Tunnel, welcher eigentlich für Fahrräder gesperrt ist. Nun, die Alternative war ein Umweg von 2 Tagen. Also wir Schweizer und nix verstehen von Griechischen Strassenschilder (auch nicht wenn dies ein Fahrrad auf weissem Grund mit einem roten Kreis darstellt). Zum Glück kam der zuständige Tunnelchef mit seinem Fahrzeug 5min früher als die Polizei und so landeten wir mit unseren Velos auf seinem Anhänger und nicht in einer muffigen Zelle. Nette Leute diese Griechen!

Nun welche Hindernisse uns sonst noch gestellt wurden gibts in der nächsten Ausgabe. 

Lieber Gruss, Körndle & Patrik