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Mit Sushi und Schafspelz

Aufbruch zu neuen Horizonten

Monat

Juni 2016

Thank you for visiting Iran

Tja, es ist ne Weile her, dass wir uns das letzte Mal gemeldet haben, aber die Internetverbindungen werden auch nicht besser und sind gerade im Iran stark zensuriert.

Ja, wir sind im Iran und das bereits seit fast 20 Tagen. Das Visum haben wir schlussendich in Baku innerhalb 2 Tage erhalten, anstandslos und ohne weitere Fragen. Für die Fahrt an die Grenze in Astara haben wir den Zug gewählt. Für gerade mal 5.-Chf p.P. hatten wir ein komfortables 4er Abteil im Nachtzug für uns alleine. Und Tee gabs soviel man wollte, gratis dazu. Die Fahrräder wurden anfangs noch misstrauisch begutachtet, aber nachdem wir die Gepäcktaschen abgenommen hatten, durften auch diese einsteigen. 

In Astara angekommen radelten wir nicht sofort zur Grenze. Denn im Iran war ja nun Ramadan. Kriegt man denn da was zu Essen? Sind die Shops überhaupt geöffnet tagsüber oder steht das Leben still bis die Sonne untergeht? Also erst mal Frühstücken, dann Einkaufen und ab zur Grenze. Diese war aber gar nicht so einfach zu finden. Gibt es einen Grenzübergang nur für Fussgänger in der Stadt, liegt der für den Strassenverkehr ausserhalb. 

Der Grenzübertritt war dann super einfach. Das Gepäck durch einen Röntgenapparat, wir dann 30min in der Schalterhalle warten und schon hatten wir den Stempel und es durfte weitergeradelt werden. Ach ja, ab nun gelten auch ganz andere Kleidungsvorschriften. Frauen nur mit Kopftuch, langen Ärmeln und langer Hose, Herren ohne Shorts. Wir haben uns schon vorher mit entsprechender Kleidung eingedeckt, damit uns die Hitze nicht gleich erschlägt wenn wir so zugeknöpft umherradeln. 

Einmal aus dem Grenzgelände standen auch schon überall die Geldwechsler. Wir hatten noch ein paar Azerbaijanische Manat, welche wir in Iranische Rials umtauschen möchten. So auch getan, aber irgendwie kamen wir mit dem neuen Geld nicht zu recht. Und wie sich später herausstellte, wurden wir auch bereits um ein paar Fränkli beschissen. Nichts tragisches, Lehrgeld halt. 

Für den Abend hatten wir einen Platz bei privaten Leuten, dank Couchsurfing. In Talesh angekommen, wurden wir mit einem Platzregen empfangen. Der Norden von Iran ist sehr feucht und regnerisch. Nicht gerade so wie wir uns das Land vorgestellt haben. Überall gibt es Reisfelder, was auch zur Nationalspeisse gehört und alles ist sehr grün. Die Wolken verwehrten uns aber die Rundumsicht und so blieben uns die nahen Berge verborgen. 

Was es aber zu hauf gibt sind Moskitos. Die nette Familie in Talesh hat uns zum Abendessen mit Teateraufführung im Freien eingeladen, wobei die Viecher uns die Hölle heiss machten. Mit Einstichen übersähten Füssen fuhren wir nun die nächsten 3 Tage umher. 

Unsere Route ging weiter Richtung Tehran. Und immer übernachteten wir irgendwo privat. Einmal bei einem Junggesellen, der uns mit hochprozentigem Selbstgebrannten empfing, dann bei einer deutsch sprechenden Dame, welche uns partout die Stadt (Qazvin) zeigen wollte, obwohl wir einfach nur müde von der Anstrengung waren bis hin zum Radler, welcher selber um die Welt radelt und uns mit einem Topf Spaghetti überraschte.

Die beste Übernachtung aber war zwischen Rostamabad und Qazvin. Eigentlich wollten wir unser Zelt aufstellen. Der starke Wind machte aber die Suche nach einem geeigneten Platz schwierig. Da hielt ein ältere Herr mit seinem Auto neben uns und wollte wissen was wir machen. Per Handzeichen kommuniziert wusste er, dass wir was zum Schlafen suchen und wir, dass er uns genau dies anbieten möchte. Der nette Herr arbeitet beim Strassenunterhalt, hat Nachtschicht bei einem Tunnel und wir durften in deren Büro im Hinterzimmer nächtigen. 

Wollten wir ursprünglich mit der S-Bahn nach Tehran rein, nimmt diese leider keine Fahrräder mit. Also durften wir in die Stadt reinradeln. Kurz gesagt, es war heiss (35 Grad+), staubig, stinkig und wir teilten die Strasse mit sehr viel Verkehr. Dank einem Arbeitskollegen von Sabrina (merci nochmals fürs organisieren) logieren wir in Tehran in unserem eigenen Appartment mitten in der Stadt. Von da aus organisierten wir die restlichen Visumsanträge und unseren Ausflug in den Süden von Iran, für einmal wieder ohne Velo. 

Mehr dazu aber im nächsten Bericht. 

Liebe Grüsse,

Körndle & Patrik  

Erster visapflichtiger Grenzübertritt, Azerbaijan

Georgien ist einfach toll. Wir wollten anfangs das Land nur durchreisen und schlussendlich haben wir es bis auf eine Region ( Swanetien ) praktisch bereist und vor allem geniessen gelernt. Der letzte Kurztrip von Tiflis aus führte uns noch in die Kazbegi Berge und das war der Hit. Unser Guesthouse war zwar super einfach aber das Essen genial und dann erst die Aussicht – einfach der Hammer. Zur Begrüssung gabs Kokosmakröndli mit Tee und/oder Kaffee. Schon das war die Bleibe wert. Die Fahrt mit dem Taxi war extra schnell und halsbrecherisch. Der Fahrer kannte nur Vollgas und das Auto war rechtsgesteuert somit die Überholmanöver dementsprechend. Körndle warf diesmal einenTravelkaugummi ein, denn ich wollte die atemberaubende Aussicht nicht verkötzlen.

Am nächsten Tag zurück in Tiflis nahmen wir am Nationalfeiertag teil. Die Hauptstrasse mitten durch Tiflis wurde gesperrt und es war ein Mix von Gewerbeausstellung, Musik-, Gesang- und Tanzunterhaltung und viele atraktive Spielmöglichkeiten für die Kinder. Den ganzen Tag schien die Sonne. Wir freuten uns auf das Feuerwerk und dies fand leider unter Donnergrollen und einem Platzregen statt. Wir genossen unsere AirB&B Wohnung und waren froh über die kurze Abkühlung.

Einmal mehr nahmen wir Abschied von einer liebgewonnen Stadt. Raus aus Tiflis Richtung Grenze Aserbaijans hiess es am Freitag 27. Mai. Damit es nicht all zu einfach wurde, gönnten wir uns einen Abstecher nach Udabno zur David Garedja rock-cut monasteries. Dies wurde uns vom lieben Phlipp Keel empfohlen, vielen Dank. Es war die Reise wert, ABER wir hatten wieder mal einen sauheissen Tag erwischt und die Strasse war nicht befestigt und löchrig und einfach nur anstrengend. Wir dachten dieser Abstrecher sei“schnäu schnäu“ abgeradeln. Nix da. Abends gab es wiederum eine nasse Entladung von Oben und wir gönnten uns ein Guesthouse bei einer Bauernfamilie. Die Mädchen zeigten uns ihre Kühe und das Melken. Die Verständigung war schwierig, aber das Leuchten in den Augen sagte mehr als 1000 Worte.

Seit dem 30. Mai sind wir nun also in Aserbaidschan und seit dem 2. Juni in Baku bei Debby und Eric und ihren Söhnen Roam und Finn – ein Warmshower Kontakt der goldwert ist. Die Familie ist im Zügelentspurt, denn es geht nach Slovenien.   Beide sind an einer intern. Schule angestellt und das bedeutet alle paar Jahre einen Wohnortswechsel. Spannende und unterhaltsame Geschichten können wir gegenseitig austauschen. 

Ab Morgen ist Ramadan und ja die Spannung steigt….wird das Konsulat offen sein…denn ich wollte nur noch kurz erwähnen, dass wir das Iran Visum immer noch nicht in den Händen halten dürfen. Dafür werden wir morgen das Tatschikistan Visum abholen. Das war fast schon zu einfach. Please everybody keep your fingers crossed for us!

Liebe Grüsse Körndle & Patrik

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