Zumindest das Visum für Aserbaidschan haben wir mittlerweile – das sei hiermit schon mal verraten. Aber lieber alles der Reihe nach.

Am Freitag, 13. Mai !! checkten wir aus dem Guesthouse in Batumi aus und gingen mit grosser Hoffnung nochmals zum Aserbaidschanischen Büro. Der Herr vertröstete uns zum x-ten Mal und meinte evt. erhalte er alles am Nachmittag. Dies war auch um 15h wie um 18h nicht der Fall. Unsere Fahrräder so wie wir waren seit morgens um 10h ready to take off. Wir verlangten die Pässe und verliessen Batumi am selben Abend. Endlich wollten wir wieder auf die Strassen und Boden gewinnen. Wir fuhren somit in 4 Tagen mit 3x Campen, 1x Hotel, eine kurze Strecke per Zug weil es halt schon wieder in Bindfäden regnete, nach Tiflis. Die Zugsstrecke war zwischen Zestaponi und Khashuri. Wobei das Herzstück, eine unbefestigte Strasse uns über einen Pass von fast 1000 müm geführt hätte und dies, nein Danke bei diesem Wetter. Die Zugsreise für umgerechnet 50 Rp pro Person (Dauer 2h) hat sich sehr gelohnt. Wir durfen die grüne Bergwelt aus dem Zugsfenster aus bestaunen. Die Strecke ansonsten – Batumi-Kobuleti-Ureki-Lanchknuti-Vani-Baghdati und ab Kashuri-Gori-Tiflis – verlief unspektakulär war aber immer grün, wir begegneten vielen freilaufenden Kühen und bestaunten die zahlreichen, verschieden farbig geschmiedeten Gartentore.

Die Weiterreise aus Batumi traten wir also ohne Aserbaidschan Visum an und leider auch ohne geforderte Ref. Nr. für den Iran. Denn auch nach mehrmaligen Whatsapps mit der Agentur waren wir hier keinen Schrit weiter. Kopf nicht hängen lassen und sofort Plan B einschalten. Dies bedeutet Ausgang – juhii zum ersten Mal seit vier Monaten. 

Zusammen mit Roger und Nadine verbrachten wir einen kulinarischen Abend mit Apéro in einer französischen Bar, reichhaltiges Essen in einem georgischen Restaurant und Dessert in einer italinischen Gelateria. Die beiden haben wir über Dänele, eine Freundin von meinem Bruder Ändu kennen gelernt. Roger arbeitet bei Deza in Tiflis. Wir hatten die Möglichkeit unsere Räder und das meiste Gepäck im Keller der Deza zu Lagern, währendem wir Georgien mit ÖV erkunden. 

Am Morgen nach dem Ausgang gings mit einer angenehmen 6stündigen Zugsreise zurück nach Batumi. Das Visum war da – grosse Freude – einen Schritt weiter. Mit einer holprigen Busreise fuhren wir am selben Abend noch nach Khulo. Die Übernachtungsmöglichkeiten waren rar – eigentlich nicht existent – und somit landeten wir bei einer georgischen Famile in Tago. Tago ist nur per Seilbahn erreichbar (Konzession auch nicht existent oder sicherlich nicht mehr !!!). Ein autofreies Dorf in einer idyllisch wunderschönen Bergwelt auf ca. 1900 müm. Am nächsten Tag gings weiter wiederum mit Bus auf den Goderdzi Pass. Nach einer Wanderung zum grünen See genossen wir ein herrliches Abendessen im einzigen Noname Hotel auf dem 2025 müm Pass. Ein Skilift und ein Hotel stehen bereits, weitere Bahnen und Unterkünfte sind geplant. Wir durften gleich den Investor kennen lernen des baldig gebauten 4* Hotels. Die letzte Übernachtung in Akhaltsikhe hat es in sich. Ja wir reisten nochmals eine Strecke mit dem Bus. Kaum angekommen, spricht uns ein älterer Herr an. Er habe ein Guesthouse und der Preis war super, Übernachtung, Abendessen und Zmorge für 25 Fr./2 Personen. Es stellte sich heraus, dass wir schlussendlich im Ehebett übernachteten und er und seine Frau auf dem ein Meter breiten Bettsofa. Dazu muss auch erwähnt werden, es existierte keine Türe oder sonstige Abtrennung zwischen Schlafzimmer und Stube. Wir nannten es die Übernachtung mit dem Vorzimmerdrachen. Seine Frau hatte das meiste im Griff und beobachtete alles – liebenswürdig und durchaus lustig (wen wir alles verstanden hätten).

Ja nun wieder zurück in Tiflis mussten wir feststellen, dass unsere Referenznr. in der Wüste Irans versandet ist. Diese eine Agentur hat uns so richtig hängen lassen. Nun haben wir via eine weitere die Nr. angefordert und hoffen auf baldiges Geschehen. Obschon wir mit einem Nein gerechnet haben, gingen wir dennoch heute morgen auf die Botschaft und probierten es direkt. Das war ein richtig frustierendes Spektakel.

Morgen gehts wiederum per Bus in die Berge. Den Rädern gönnen wir weiterin Pause und wir wollen die Zeit möglichst ausnutzen. Richtung Norgen gehts diesmal – in den Kazbegi Nationalpark.

Weitere Erlebnisse und wie die Visumsgeschichte sich entwickelte, erfahrt ihr in ein paar Tagen.

Liebe Grüsse Körndle und Patrik